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Ein anderer Fußball ist möglich – Den deutschen Profifußball reformieren

Der FC St. Pauli, die organisierte Fanszene und der Fanladen St. Pauli haben ein gemeinsames Positionspapier verfasst, in dem Reformen im deutschen Profifußball gefordert werden.

Der deutsche Profifußball braucht Reformen. Die strukturellen Probleme des Systems wurden nicht durch die Corona-Pandemie verursacht, sondern treten vor diesem Hintergrund nur umso deutlicher zutage. Dass viele Vereine in dieser Krise in existenzielle Nöte geraten sind, muss eine Warnung sein und gleichzeitig Anlass für umfassende Veränderungen. Unkontrollierte Geldzuflüsse in das System Profifußball lösen die bestehenden Probleme nicht, sondern sind vielmehr in vielen Fällen ursächlich dafür. 

Darüber hinaus zeigt sich in der Krise einmal mehr der Vertrauensverlust des Sports bei Fans und Öffentlichkeit, die ihm in seiner professionellen Ausprägung häufig auch zu Recht mit Argwohn und Skepsis begegnen. Das ist nicht nur durch die oftmals fehlende "Bodenhaftung" zu erklären, sondern auch durch den Umstand, dass die Fans als diejenigen, die den Sport mit Leben und Bedeutung füllen und letztlich auch die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolgs darstellen, von echter Teilhabe und Mitbestimmung in aller Regel ausgeschlossen sind.

Daher setzt sich der FC St. Pauli gemeinsam mit seiner organisierten Fanszene dafür ein, einen fairen Wettbewerb und nachhaltiges Wirtschaften im deutschen Profifußball zu implementieren und ebenso zur Grundlage des gemeinsamen Handelns in der DFL zu machen wie auch eine transparente demokratische Kultur, die den Fans einen festen Platz am Tisch einräumt.

Konkret fordern wir alle Vereine und Clubs auf, ihren Dienstleister, den DFL e.V., zu beauftragen, folgende strukturelle Anpassungen umzusetzen (Auszug): 

  • Die durch den Ligenverbund generierten Einnahmen zur Attraktivitätssteigerung der nationalen Wettbewerbe gleichmäßiger zu verteilen.
  • Die Ausgabenseite zu kontrollieren und regulieren.
  • Nachhaltiges Wirtschaften auch im Sinne der sozialen Verantwortung zu bonifizieren und Umgehungstatbestände zu sanktionieren.
  • Eine verpflichtende Gemeinwohlbilanz aller Clubs zur Dokumentation der gesellschaftlichen Wirkung auf Basis ökonomischer, ökologischer und sozialer Kriterien.
  • Das Lizensierungsverfahren unter Berücksichtigung der vorgenannten Punkte zu reformieren.
  • Den Verteilungsschlüssel der Einnahmen zu modifizieren, so dass Vereinsstrukturen nach der 50+1-Regel vorrangig behandelt werden.
  • Die Jugendarbeit und Ausbildung von Talenten bei der Verteilung der Einnahmen stärker zu gewichten und umfassender zu reglementieren.
  • Die Gründung eines Fanbeirats, der zu allen fanrelevanten Themen vom DFL-Präsidium angehört wird und Empfehlungen abgibt.

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Hier das vollständige Positionspapier: KLICK!

 

Foto: Witters

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