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Friday, we’re in love again

Endspurt: Die Saison 2016/17 geht in die heiße Phase und genau zum richtigen Zeitpunkt entwickeln die Kiezkicker eine neue Liebe zu Freitagsspielen. Wie gut, dass der 1. FC Heidenheim an einem Freitagabend (28.4., 18:30 Uhr) zu Gast ist. Am 31. Spieltag werden die Boys in Brown versuchen, ihren dritten Dreier in Folge an einem Freitagabend einzufahren.

Groß war der Jubel. Ein langer Ball von Daniel Buballa auf Aziz Bouhaddouz, dieser nahm den Kopf kurz hoch und überlupfte den herausstürmenden Michael Rensing zum 3:1 für die Braun-Weißen. Cool, locker, eiskalt. Die Partie war entschieden und die Kiezkicker nahmen drei Zähler aus Düsseldorf (21.4.) mit nach Hamburg. Es war der dritte Erfolg in Serie und der zweite Dreier in Folge an einem Freitagabend. Was waren die Flutlichtspiele in dieser Saison bisher bitter. Ein Punkt aus vier Partien unter der hellen Funzel der Stadiondächer der Bundesliga stand bis zur Fahrt nach Nürnberg (4.4., 2:0-Erfolg) auf der Habenseite der Boys in Brown. Keine Ruhmesbilanz für den romantischsten Spieltag von allen. Doch rechtzeitig zum Endspurt im Klassenkampf heißt es offenbar wieder: „Friday, we’re in love.“

Wie passend, dass von den restlichen vier Saisonspielen zwei freitags angepfiffen werden (neben der Partie gegen den 1. FC Heidenheim auch das Spiel beim 1. FC Kaiserslautern am 32. Spieltag). Ob es bei Bernd Nehrig (Einblutung im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk) und Jeremy Dudziak (Schulterprobleme) bis zum Anpfiff passt, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Die beiden Stammkräfte kamen lädiert aus Düsseldorf zurück und haben unter der Woche teilweise dosiert trainiert. Doch ganz gleich wer das Wappen der Boys in Brown tragen wird, Cheftrainer Ewald Lienen macht sich um eine Sache keine Sorgen: „Die Jungs sind bereit, alles zu geben.“

Härter als Lienen hat es in Sachen Personal sein Gegenüber Frank Schmidt getroffen. Zwar kann der Gäste-Coach mit großer Wahrscheinlichkeit auch in der kommenden Spielzeit für die zweite Liga planen, dennoch fährt er mit Sorgenfalten ans Millerntor. Kevin Kraus (Kreuzbandriss), Timo Beermann (Schulterverletzung), Dominik Widemann (Knöchel), Tim Skarke (Adduktoren) und Sebastian Griesbeck (Gelb-Rot-Sperre) werden die Reise nach Hamburg nicht antreten. Hinter Kapitän Marc Schnatterer, der im Hinspiel beide Treffer für den FCH erzielte, steht noch ein dickes Fragezeichen. Das Heidenheimer Urgestein und Alphatier hat aktuell zehn Tore und dreizehn Vorlagen auf dem Konto und ist der Fixpunkt im Spiel von Schmidt’s Elf. Sicher ist in jedem Fall eine Rückkehr: John Verhoek läuft nach drei Jahren bei den Boys in Brown das erste Mal als Heidenheimer am Millerntor auf und betonte vor dem Spiel: „Ich freue mich riesig, weil ich hier drei sehr schöne Jahre hatte und immer eine super Atmosphäre erleben durfte.“

Welche Atmosphäre der Goalgetter der Heidenheimer meint, wird sich zum wiederholten Male zeigen, wenn die Höllenglocken zum freitäglichen "Roar" aufrufen, das Konfetti durch das Millerntor fliegt und aus tausenden Kehlen ein lautes „Aux Armes“ erklingt. Genau dann werden die Kiezicker alles reinlegen, um den berühmten Funken auf die Tribünen überspringen zu lassen. Spätestens wenn sich die Fäuste der Gegengerade nach einer gelungenen Grätsche der Braun-Weißen in die Höhe recken, werden sich einige denken: „Friday, we’re in love again.“

 

(lf)

Fotos: Witters

 

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