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Kiezbeben AR: Das FC St. Pauli-Museum in Frankfurt

Mit der innovativen Inklusionslösung „Blindspotter MR“ (wir berichteten sorgte das FC St. Pauli-Museum für Aufsehen. Schließlich setzte es die „Hightech-Brille für Blinde“ als erstes Museum weltweit ein. Auch Microsoft Deutschland zeigte sich beeindruckt – und lud das Team des Betreibervereins 1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V. und der Nürnberger Inclusify AG auf den Microsoft Business Summit 2019 ein. Microsofts größte Partnerveranstaltung findet am Dienstag (22.10.) und Mittwoch (23.10.) in der Frankfurter Messe statt. Auf 50 Quadratmetern entstand dort ein „Pop-up-Museum“ der besonderen Art.

Statt KIEZBEBEN heißt es in Frankfurt „KIEZBEBEN AR“. Wobei das „AR“ für „Augmented Reality“ steht: Virtuelle und objektive Realität mischen sich am Stand von 1910 e.V. und Inclusify über die Microsoft HoloLens-Brille oder auch den Smartphone-Screen. Vom Ergebnis können blinde und sehende Besucherinnen und Besucher gleichermaßen profitieren – und so steht der braun-weiße Stand auch unter dem Motto „Museum ohne Ausgrenzung“.

Montagabend in Frankfurt: Gemeinsam mit Sönke Goldbeck (hinter der Kamera) baute das Inclusify-Team um Jürgen Lorenz (rechts) und Nina Hauer (links) den Stand auf.

Montagabend in Frankfurt: Gemeinsam mit Sönke Goldbeck (hinter der Kamera) baute das Inclusify-Team um Jürgen Lorenz (rechts) und Nina Hauer (links) den Stand auf.

Das Thema Inklusion stößt hier auf große Resonanz“, freut sich Nina Hauer vom Inclusify-Team: „Die Leute wollen erleben, wie man Technologie einsetzen kann, um ein Erlebnis für alle zu schaffen.“

Dabei müssen sie nicht lange suchen: „Wir sind sehr prominent direkt am Messeeingang positioniert“, so 1910 e.V.-Digitalisierungsexperte Andy Malek. „Kaum ein Businesspartner hat eine ähnliche Fläche bekommen. Und mit ein bisschen Erklärung sind wirklich alle Standbesucher begeistert, was wir hier machen.“

Blindenfußballer Serdal Celebi beim „Blindspotter MR“-Test im FC St. Pauli-Museum.

Blindenfußballer Serdal Celebi beim „Blindspotter MR“-Test im FC St. Pauli-Museum.

Unter den Gästen des ersten Tages waren u.a. mehrere hochrangige Microsoft-Führungskräfte sowie Christina Marx (Aktion Mensch), die mit ihrem Team die Realisierung der Blindspotter-MR-Lösung am Millerntor unterstützt hatte, zusammen mit der AFM im FC St. Pauli, KIEZHELDEN, dem FC St. Pauli und der Beratungsstelle zu Inklusion im Fußball Kick In!

Die drei Abschnitte der Auswärts-Ausstellung – „Prolog“, „Vorbeben“ und „KIEZBEBEN“ – erzählen gemeinsam eine geschlossene Geschichte: Von der Krise in den späten 70ern und frühen 80ern zur „zweiten Geburt des FC St. Pauli“, u.a. dank der Hafenstraße und samt der „doppelten Erfindung des Totenkopfs“ (vgl. dazu auch unsere KIEZBEBEN-Geschichte)

Im KIEZBEBEN-Segment geht es u.a. um die „doppelte Erfindung des FCSP-Totenkopfs“. Ein Totenkopf-Relief und eine FCSP-Seifenkiste aus dem 1910 e.V.-Archiv sind markante Blickfänge.

Im KIEZBEBEN-Segment geht es u.a. um die „doppelte Erfindung des FCSP-Totenkopfs“. Ein Totenkopf-Relief und eine FCSP-Seifenkiste aus dem 1910 e.V.-Archiv sind markante Blickfänge.

Dank der Stimme von Rainer Wulff, dem dreidimensionalen Sound der Brille und den Beschreibungstexten von Wolf Schmidt, Florian Eib und KIEZBEBEN-Kurator Christoph Nagel können die Besucherinnen und Besucher erleben, wie die „Blindspotter“-Lösung auf Basis der „Spotter XR“-Plattform von Inclusify die Orientierung für Blinde und Sehbehinderte erleichtert – und wie virtuelle Inhalte auch für Sehende einen Mehrwert bieten.

„Wir können dank der ‚Augmented‘ bzw. ‚Extended Reality‘ viel mehr zeigen, als eigentlich auf die Fläche passt“, freut sich Christoph Nagel, der die Ausstellung für den Microsoft Business Summit konzipierte.

„Augmented“ bzw. „Extended Reality“ im Einsatz: der KIEZBEBEN-Flyer wird auf dem Smartphone-Screen um virtuelle Elemente erweitert.

„Augmented“ bzw. „Extended Reality“ im Einsatz: der KIEZBEBEN-Flyer wird auf dem Smartphone-Screen um virtuelle Elemente erweitert.

Schwebend im Raum oder virtuell in den Messefußboden eingelassen, sind so beispielsweise viele der 4K-Videos (Kamera: Christopher Radke) aus der KIEZBEBEN-Ausstellung zu sehen. Und das in Verbindung mit der Wirklichkeit ausgewählter Schätze aus dem Museums-Archiv, zur Verfügung gestellt von Vorstand und Archivleiter Rainer Klinitzki, 1910 e.V.-Ausstellungsbau-Experte Uwe Rehbein und weiteren Helferinnen und Helfern.

Die Resonanz auf den Stand ist mehr als positiv: „Der FC St. Pauli-Effekt ist nicht zu unterschätzen“, so 1910 e.V.-Vorstandsmitglied Sönke Goldbeck, der schon am Montag anreiste, um gemeinsam mit dem Inclusify-Team den komplexen Stand aufzubauen. „Wir erfahren hier eine massive und sehr positive Aufmerksamkeit.“

„After-Work-Wein“ nach gelungenem Aufbau am Montag: Das 1910-Weinbar-Motto „Kein Wein den Faschisten“ gilt auch auf dem Microsoft Business Summit in Frankfurt!

„After-Work-Wein“ nach gelungenem Aufbau am Montag: Das 1910-Weinbar-Motto „Kein Wein den Faschisten“ gilt auch auf dem Microsoft Business Summit in Frankfurt!

Für den zukünftigen Weg des FC St. Pauli-Museums ist die Aufmerksamkeit des High-Tech-Fachpublikums ein Plus, denn von Anfang an versteht es sich ebenso als innovatives Technologie- wie als klassisches Museums- und Archivprojekt. Und das für einen möglichst großen Kreis an Menschen –  welche Fähigkeiten oder Einschränkungen sie auch haben.

Möchtest Du Mitglied bei 1910 e.V. werden und so innovative Projekte und spannende Ausstellungen möglich machen? Dann melde dich doch einfach an! Es geht schon ab 2 Euro im Monat und der Antrag ist schnell ausgefüllt: KLICK!

Text: 1910 e.V.

Fotos: Jürgen Lorenz / Sönke Goldbeck / Sabrina Adeline Nagel / Inclusify AG

 

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