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Siegtorschütze Flum: „Wenn ich den nicht reinmache...“

Groß war der Jubel, als Johannes Flum am Sonnabend (26.8.) den 1:0-Siegtreffer gegen den 1. FC Heidenheim in Nachspielzeit erzielte. Das Millerntor eskalierte und auch der Siegtorschütze strahlte nach der Partie über das ganze Gesicht. Verständlicherweise.

 

Nachspielzeit am Millerntor. Keinen hält es mehr auf den Sitzen. Eine letzte Ecke bleibt den Kiezkickern noch, um den erlösenden Treffer zu erzielen. Der Ball fliegt in den Strafraum. Ein kurzes Gewusel und dann zappelt die Kugel im Netz. Kollektives Ausrasten. Wildfremde Menschen liegen sich in den Armen, Bier fliegt durch die Luft und auf dem Rasen macht sich kollektive Erleichterung breit. Es sind diese Momente, die dem Millerntor-Stadion seinen magischen Hauch geben. Dieses Gefühl, dass hier auch dann etwas passieren kann, wenn es keiner mehr für möglich hält.

So war es Johannes Flum, der in der 93. Minute das 1:0 für die Boys in Brown erzielt und damit für einen dieser Millerntor-Momente gesorgt hat, nachdem es lange Zeit nach einer Punkteteilung gegen den 1. FC Heidenheim ausgesehen hatte. „Wenn ich den nicht reinmache, welchen dann?“, fragte der umjubelte Torschütze nach dem Spiel. Recht hatte er. Aus zwei Metern musste Flumi die Pille nur noch über die Linie drücken. Aber ganz ehrlich. Wer fragt später noch nach dem 'Wie'? Richtig, keiner. Für den in der 62. Minute eingewechselten Mittefeldspieler war es der erste Treffer für die Kiezkicker und sein erster Treffer in der zweiten Liga überhaupt. „Mein erstes Tor für St. Pauli. In einem Heimspiel. Vor der eigenen Kurve. In der Nachspielzeit. Ich bin total glücklich. Das tut richtig gut“, sprudelte es aus dem 30-Jährigen.

Doch nicht nur der Torschütze war nach der Partie bester Laune. Auch seine Kollegen waren nicht ganz unzufrieden mit dem Heimsieg. Dabei waren sie sich in einer Sache uneins. „Natürlich“, antworte Marc Hornschuh auf die Frage, ob Flumi heute noch einen ausgeben muss. Ganz anders klang das bei Waldemar Sobota. „Wir müssen uns bei Flumi bedanken. Ich denke, er bekommt heute noch einen ausgegeben“, offenbarte die beiden Kiezkicker reichlich Gesprächsbedarf in der Mixed-Zone.

Für den gefeierten Held war aber nicht nur die 93. Spielminute wichtig: „Natürlich ist uns die Zeit davongerannt, aber wir haben uns nicht mit dem 0:0 zufrieden gegeben, sondern sind weiter marschiert“, lobte er die Einstellung der Kiezkicker, um dann die ganz wichtige Frage zu beantworten. „Nein, mein Karriereende werde ich nach meinem ersten Treffer in der zweiten Liga nicht verkünden. Da habe ich noch ein paar Jahre vor mir“, erklärte er mit einem Augenzwinkern und verabschiedete sich in die Katakomben des Millerntor-Stadions.  

 

(lf)

Foto: Witters

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