FCSP-MUSEUM: VON DER BIG BANG THEORY ZUR KIEZBEBEN-PRAXIS
Montag, 21. Oktober 2019, 16:00 Uhr
Das Ziel ist klar: Ein FC St. Pauli-Museum, das die gesamte Vereinsgeschichte ab 1859/60 bis zur Gegenwart abbildet. Der Weg zu diesem Ziel aber hat sich verändert – und garantiert nun u.a. schnellere Ergebnisse und weniger Schließungszeiten. Darüber informierte der Vorstand von 1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V. seine Mitglieder auf der diesjährigen ordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstag (15.10.) im Museumsfoyer in der Gegengerade.
„Die erste Mitgliederversammlung im ‚alten Clubheim‘“, freute sich 1910 e.V.-Vorstandsmitglied und KIEZBEBEN-Kurator Christoph Nagel. „Das Ambiente verbessert sich von Jahr zu Jahr“. Rund 70 Mitglieder des Förder- und Betreibervereins des FC St. Pauli-Museums waren gekommen, um sich über die Strategie auf dem Weg zur Dauerausstellung und andere wichtige Themen zu informieren und über den weiteren Weg des Museums mit zu entscheiden. Geleitet wurde die Versammlung durch Dr. Philippe Niebuhr, Mitglied im Beirat von 1910 e.V.
Nach wie vor zeigt sich das Museumsfoyer mit 1910-Weinbar trotz des gegenwärtigen Museums-Umbaus im KIEZBEBEN-Look. Und unterstrich so eine Botschaft des Vereinsvorsitzenden Michael Pahl: „Es war einmal ein kleiner Verein ...“ – so begann er seinen Vortrag und zog überraschende Parallelen zwischen den (durch ihn persönlich miterlebten) Anfängen von Viva con Agua und 1910 e.V. „So unterschiedlich beide Organisationen sind – sie haben es weit gebracht“, so Pahl.
Der Kontrast zwischen einer Diskussion im „Abendblatt“-Online-TV von 2012 mit dem damaligen FC St. Pauli-Geschäftsführer Michael Meeske, Sönke Goldbeck und Christoph Nagel und aktuellen Fernsehbeiträgen über das Museum unterstrich diese Nachricht: War 2012 noch alles andere als sicher, ob das Museum Wirklichkeit würde, ist es 2019 erfolgreiche Realität.
Wie die durch Sönke Goldbeck präsentierten Zahlen beweisen, ist das FC St. Pauli-Museum gut besucht und wirtschaftlich gesund – und das trotz erheblicher sechsstelliger Investitionen in den Zweckbetrieb.
Wichtige Punkte waren hier zum Beispiel die KIEZBEBEN-Ausstellung, das durch 1910 e.V.-Vorstandsmitglied Rainer Klinitzki geleitete Archiv mit dem Zeitzeugen-Projekt, das Bildungsprojekt „BAM! Bildung am Millerntor“ und die Inklusionslösung „Blindspotter“.
Dass die Zahlen stimmen, betonten auch Schatzmeisterin Christiane Bevers und Kassenprüferin Annika Kückens in ihren Berichten. Während Annika Kückens die gute Vorbereitung und sorgfältige Aufbereitung der Zahlen lobte und nichts zu beanstanden hatte, überbrachte Christiane Bevers neben vielen fachlichen Informationen auch eine persönliche Mitteilung: Zum Ende des Jahres wird sie ihr Ehrenamt an Regina Vick übergeben, im ideellen Bereich aber weiter den „Museumsverein“ unterstützen.
1910 e.V.-Vorstandsmitglied Tjark Woydt dankte Christiane Bevers für ihr großes, von Zuverlässigkeit, Gewissenhaftigkeit und Umsicht geprägtes Engagement und überreichte einen Blumenstrauß, das Publikum dankte mit Standing Ovations.
Das große Interesse an braun-weißen Museums-Inhalten machen auch die erstmals präsentierten Zwischenergebnisse der Online-Umfrage zur Dauerausstellung sichtbar. „Werte, Fankultur und 1. Mannschaft werden als Einheit gesehen – das passt zu der Richtung, in die auch wir denken“, so Christoph Nagel. Bis zur JHV hatten bereits 1300 TeilnehmerInnen ihre Wünsche und Hoffnungen für die Museums-Entwicklung zum Ausdruck gebracht.
Die wiederum, so eine wichtige Weichenstellung, steht unter dem Motto „KIEZBEBEN-Praxis statt Big Bang Theory“: Statt einer langen Schließungszeit von ein bis zwei Jahren mit massiven Umbauten wird der Weg zur Dauerausstellung mit kleineren, aber stetigen Verbesserungen realisiert. Diesen Weg hat der Vorstand nach reiflicher Abwägung und in Abstimmung mit den engagiertesten Aktiven eingeschlagen.
Auf diese Weise wird das Beste vom KIEZBEBEN (eine sehr gut funktionierende Ausstellung mit hohem Aufmerksamkeitswert und Anziehungskraft, die das Museum belebt) mit neuen Inhalten verbunden. Bereits Mitte/Ende November werden die ersten Ergebnisse im wieder eröffneten FC St. Pauli-museum zu sehen sein.
Der 1910 e.V.-Vorstand mit Sönke Goldbeck, Roger Hasenbein, Rainer Klinitzki, Christoph Nagel, Michael Pahl und Tjark Woydt wurde durch die Mitglieder ohne Gegenstimmen entlastet.
Mit sehr großer Mehrheit beschlossen die Mitglieder zudem eine vom Vorstand vorgeschlagene Satzungsänderung, die einen wesentlichen Museumszweck klarer auf den Punkt bringt: Nämlich, dass zu den Aufgaben eines Museums für den FC St. Pauli nicht nur die Information zu dessen Historie gehört, sondern auch die Vermittlung seiner Werte, Fankultur und Gegenwart.
Möchtest Du Mitglied bei 1910 e.V. werden, das Museum unterstützen und über seinen Weg mitbestimmen? Dann melde dich doch einfach an! Es geht schon ab 2 Euro im Monat und der Antrag ist schnell ausgefüllt: www.fcstpauli-museum.de/mitgliedschaft/
Text: 1910 e.V.
Fotos: Christoph Nagel / Sabrina Adeline Nagel