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"Heute haben wir vielleicht ein Quäntchen mehr Glück gehabt"

Auch nach dem 1:1 beim Karlsruher SC waren wir für Euch auf Stimmenfang und haben die wesentlichen Aussagen der beiden Cheftrainer und der Spieler für Euch zusammengefasst. 

Cheftrainer Jos Luhukay: "Es war über 90 Minuten ein enges Spiel. Beide Mannschaften haben kampfbetont gespielt. Aus unserer Sicht bin ich glücklich mit dem Ergebnis. Es war wichtig, dass wir kompakt und geschlossen agiert haben. Wir sind anders aufgetreten als normalerweise und ich denke, dass wir das Spiel über 60 Minuten kontrolliert haben. Unser Ziel war, dass die Abwehrspieler von Karlsruhe Lösungen finden müssen. Aus unserer Kompaktheit wollten wir schnell von Abwehr auf Angriff umschalten. Wir waren aber nicht genau genug, um den letzten Pass zum Mitspieler zu bekommen. Ich glaube, dass wir etwas glücklich in Führung gehen. Die Führung haben wir aber nicht lange halten können. Wenn das Gegentor dann nicht so schnell gefallen wäre, hätte Karlsruhe alles oder nichts spielen müssen und wir hätten in den Umschaltsituationen mehr Räume bekommen. Nach ein, zwei Minuten, nachdem Karlsruhe bis dahin keine echte Chance gehabt hatte, liegt der Ball plötzlich bei uns im Netz. Dann steht es 1:1 und es ist noch eine Zeit lang zu spielen. Dann hat Karlsruhe Druck gemacht und versucht, durch hohe Bälle in unseren Strafraum gefährlich zu werden. Das war auch zwei, dreimal der Fall. Der Gegner hat nicht aufgegeben und wollte auch noch das zweite Tor erzielen. Wir hätten durch Flum auch selbst noch den Siegtreffer machen können, aber ich bin nicht unzufrieden. Ich hätte gerne gewonnen, aber wenn man den Spielverlauf sieht, haben wir vielleicht ein Quäntchen mehr Glück gehabt. Der Elfmeter hätte natürlich die Führung für den KSC sein müssen. Am Ende bin ich froh, dass wir heute nicht verloren haben. Jetzt müssen wir das nächste Spiel wieder voll fokussiert angehen und wieder versuchen, drei Punkte einzufahren."

KSC-Cheftrainer Christian Eichner: "Man hat von Anfang an gesehen, was für ein Druck auf dem Spiel lag. St. Pauli hat uns von Anfang an das Feld überlassen und war darauf bedacht, hinten gut zu stehen, um die Tabellensituation mindestens so zu belassen, wie sie vor dem Spiel war. Wir haben uns sehr schwergetan, die richtigen Entscheidungen zu treffen, und mussten Bälle in Situationen spielen, die nicht unsere Stärke sind. Was uns in der ersten Halbzeit ein stückweit abgegangen ist, war die Körperlichkeit. St. Pauli war griffiger und bereit für zweite Bälle. Das waren wir nicht. Das haben wir in der Halbzeit thematisiert, so dass es jeder verstanden hat. Nach dem Seitenwechsel hat uns St. Pauli das Angebot durch den Elfmeter gemacht. Das ist eine Situation, in der man im Fußball brutal sein muss. Und dann kommt es wie so oft in der Saison: Kaum bieten wir was an, ist der Gegner eiskalt. Was uns allerdings seit dem Wiederbeginn nach der Corona-Pause auszeichnet: Wir geben nicht auf. Ich bin froh, dass wir zeitnah ausgleichen konnten. Erst dann sind wir in Situationen gekommen, die uns auszeichnen: Bälle aus dem Halbfeld in die Box bringen und unsere Körperlichkeit im Sturmzentrum ausspielen. Leider haben wir heute vor allem in der ersten Halbzeit zu wenig in Zweikämpfe und zweite Bälle investiert, damit das Pendel mal auf unsere Seite kippt. Insofern müssen wir uns mit dem Unentschieden zufriedengeben."

Robin Himmelmann: "Wir sind nicht gut aus der Pause gekommen, haben dann den Elfmeter gegen uns und es bleibt trotzdem beim 0:0. Dann machen wir das Tor, bekommen aber fast im Gegenzug das 1:1 rein. Ich glaube, wenn wir ein bisschen cleverer sind und die Null länger steht, idealerweise bis zum Ende, dann kriegen wir mehr Räume, um eventuell ein zweites Tor zu machen. So war das Spiel sofort wieder ausgeglichen und wir haben uns mit einer kurzen Unaufmerksamkeit die vorherige Arbeit zunichtegemacht. Der Punkt ist dennoch wichtig, weil wir den KSC auf Abstand gehalten haben. Es hätte nichts Schlimmeres passieren können als eine Niederlage hier. Dann wäre der KSC bis auf zwei Punkte an uns dran. Jetzt haben wir weiter das Polster, was wir vor dem Spiel hatten. Das Gute ist, dass wir es in der eigenen Hand haben und nicht ständig auf die Gegner gucken müssen. Heute hatten wir es zwischendurch auf dem Fuß, haben es aber nicht zu Ende gebracht."

Sebastian Ohlsson: "Es war ein zähes Spiel und für uns die dritte Partie in acht Tagen. Es war sehr warm und die Begegnung hatte wenig Tempo. Insgesamt ging es für uns häufig vor und zurück, mit vielen langen Bällen auf beiden Seiten. Beim Gegentor hätten wir vielleicht etwas aggressiver sein können. Nach der Flanke gewinnen sie die Situation und der Ball geht ins Tor. Ich weiß nicht, ob es Abseits war oder nicht."

 

(hbü/jh/jk)

Fotos: Witters

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