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"Für die zweite Halbzeit gibt es in der Form auch keine Entschuldigung"

Mit einer 0:3-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf haben sich unsere Kiezkicker am Sonntagnachmittag (20.12.) aus dem Fußballjahr 2020 verabschiedet. Nach dem Spiel blickten Sportchef Andreas Bornemann, Cheftrainer Timo Schultz und Marvin Knoll auf die zurückliegenden 90 Minuten zurück und wurden dabei deutlich.

Sportchef Andreas Bornemann: "Düsseldorf hatte Anfang der Saison große Probleme, auswärts Zählbares mitzunehmen, hat aber die Kurve gekriegt. Sie haben den richtigen Schlüssel gefunden, mit einer kompakten Defensive und einer brutalen Effektivität nach vorne. Die ist uns heute ein Stück weit zum Verhängnis geworden. Bei uns habe ich immer wieder das Gefühl, dass der erste Schuss, der aufs Tor kommt, drin ist. Das war heute zum wiederholtem Male der Fall. Wir hatten aber Möglichkeiten, auch um selbst in Führung zu gehen. Immer wenn wir so ein bisschen dran waren, wie mit einer Doppel-Chance vor dem zweiten Gegentor, dann schaffen wir es nicht, das Tor zu machen. Hinten sind wir dann vielleicht auch etwas zu leichtfertig gewesen und haben dem Gegner klare Torchancen zugelassen und am Ende auch Tore. Es ist keine gute Mischung, wenn Du vorne keine Effektivität zeigst und hinten zu leicht die Tore herschenkst. Das dritte Tor ist ein Stück weit exemplarisch dafür. So wird es extrem schwierig, da braucht man sich nicht in die Tasche lügen. Ein ganz entscheidender Punkt wird sein, gerade wenn wir vorher klar darüber sprechen, was heute in unserer Situation in so einem Spiel gefragt ist, dass wir die richtigen rauskristallisieren, die in der Lage sind, mit der Situation umzugehen. Das werde ich gemeinsam mit dem Trainer machen."

Cheftrainer Timo Schultz: "Wir wollten das letzte Spiel des Jahres natürlich gewinnen und haben in der ersten Halbzeit auch gut angefangen. Da hatten wir unsere Chancen, nutzen diese aber nicht, und lassen hinten wenig zu. Für die zweite Halbzeit gibt es in der Form auch keine Entschuldigung. Von Minute zu Minute wurde es hektischer und fehlerbehafteter. Wir haben zunehmends den Faden verloren, auch wenn wir Chancen hatten zurückzukommen. Wenn wir Räume öffnen müssen, lassen wir hinten einfach viel zu viel zu. Die Fehler, die wir dann gemacht haben, führen gegen die Klasse, die die Düsseldorfer haben, sofort zu klaren Torchancen und am Ende auch zu drei Gegentoren. Man hat gesehen, wie bei vielen das Selbstvertrauen von Minute zu Minute weniger wurde. Man versucht, von außen einzuwirken. In den Momenten, wo es nicht läuft, fällt es der Mannschaft schwer, sich auf dem Platz wieder hochzuziehen. Dann kommt auch so eine Leistung wie heute in der zweiten Halbzeit zustande. Das 3:0 für Düsseldorf geht hinten raus auch absolut in Ordnung."

Marvin Knoll: "Es war wie in den letzten Spielen, unser Gegner macht mit dem ersten Schuss ein Tor. Wir haben die Chancen, uns fehlt dann aber vielleicht die Entschlossenheit oder Qualität. Der Ball liegt gefühlt eine halbe Minute auf der Linie, wir kriegen ihn aber nicht rein. Am Ende haben wir den Sieg nicht verdient. Wir wissen, wo die Probleme liegen. Wir sind hinten und vorne nicht konsequent genug. Natürlich geht mir das nah, denn wir haben uns das natürlich anders vorgestellt.“

Uwe Rösler (Fortuna Düsseldorf): "Wir sind erleichtert, erfreut und glücklich, dass wir das letzte Meisterschaftsspiel vor Weihnachten erfolgreich gestaltet haben. Nach der frühen Chance für St. Pauli haben wir eine gute Stabilität gezeigt und haben angefangen, das Spiel zu kontrollieren. Folgerichtig haben wir auch das Tor gemacht. Wir hatten weitere Chancen, die wir aber nicht genutzt haben. Je länger die erste Halbzeit dann lief, desto mehr ist das Selbstvertrauen geschwunden. St. Pauli hatte dann gute Möglichkeiten nach Standardsituationen. In die zweite Halbzeit sind wir gut reingekommen, wir haben gut gespielt und machen dann auch das Tor. St. Pauli hat dann mit vielen langen Bällen gedrückt, die Mannschaft hat aber eine gute Abgezockheit gezeigt und wir waren bei fast jedem Konter gefährlich."

 

(hb/lf)

Fotos: Witters

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