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Wichtiger Schritt im Kampf gegen Antisemitismus: FC St. Pauli übernimmt Arbeitsdefinition Antisemitismus der IHRA

Der FC St. Pauli hat die Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) übernommen, um das Engagement für Vielfalt und den Kampf gegen Diskriminierung jeglicher Art im Fußball zu stärken. Der FC St. Pauli setzt sich seit vielen Jahren gegen Antisemitismus, Rassismus und Ableismus, Homophobie und jede andere Form der Diskriminierung ein. Die Definition der IHRA stärkt das Engagement des FC St. Pauli und wird für den zukünftigen Kampf gegen Antisemitismus ein wichtiges Instrument sein.

"Das Problem des Antisemitismus ist in Deutschland auch nach den furchtbaren Schrecken des Zweiten Weltkriegs nie verschwunden. In den letzten Jahren können wir aber eine Radikalisierung der rechten Szene und eine größere Zustimmung zu ihren menschenverachtenden Thesen beobachten", erklärt Oke Göttlich, der Präsident des FC St. Pauli, mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in unserer Gesellschaft.

Gerade die zurückliegenden antisemitischen Taten unterstreichen laut Göttlich die Wichtigkeit gemeinsam vorzugehen. "Die antisemitischen Anschläge von Halle und auch im letzten Jahr hier in Hamburg zeigen, dass Worten schnell Taten folgen können und es wichtig bleibt, sich gegen Antisemitismus einzusetzen. Wir erleben derzeit einen Aufschwung antisemitischen Denkens. Umso wichtiger ist eine internationale und gemeinsame Definition von Antisemitismus und der damit einhergehende Schulterschluss derjenigen, die sich dieser Entwicklung entgegenstellen."

Die Arbeitsdefinition Antirassismus lautet wie folgt:

„Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.“

Neben Borussia Dortmund haben unter anderem der FC Bayern München, FC Schalke 04 und auch Eintracht Frankfurt diese Definition für den Einsatz gegen Antisemitismus adaptiert. Diese Arbeitsdefinition ist in den letzten Jahren unter anderem von Großbritannien, den USA, Italien, Deutschland, der Europäischen Union und über 30 anderen Ländern unterzeichnet worden.

Auch in der englischen Premier League gehören bereits viele Fußballclubs zu den Unterzeichnern der IHRA-Definition, dazu Lord John Mann von der IHRA: "Die Fußballvereine haben die Definition des Antisemitismus als Ausdruck ihrer Werte übernommen. Sie setzt nicht nur klare Richtlinien, sondern fungiert auch als spezifischer Bezugspunkt für Mitarbeiter*innen, Ordner*innen und Fans in Bezug auf Antisemitismus. Es ist eine Arbeitsdefinition, keine juristische Definition, d.h. ihr ganzer Zweck besteht darin, das Bewusstsein zu schärfen und praktische Hilfe bei der Bekämpfung von Antisemitismus und der Verhinderung zukünftiger Fälle zu leisten."

Weitere Informationen und Erläuterungen zur Arbeitsdefinition Antisemitismus finden Sie auf der Homepage der IHRA.

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(lf/rs)

Foto: FC St. Pauli

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